Bewusster Leben - 10 Tipps für mehr Achtsamkeit im Leben


Wer kennt sie nicht? Diese Tage, an denen man von einem Termin zum nächsten hechtet, gefühlte 10.000 Mal in den Kalender und gefühlte 50.000 mal auf die Uhr sieht, anschließend noch gefühlt 1.000.000 Dinge erledigt, um am Ende des Tages wie ein Schluck Wasser auf dem Sofa zu hängen, und sich zu fragen, wo denn heute eigentlich die Zeit geblieben ist.
Es sind genau diese Tage, die wir eigentlich überhaupt noch nie ausstehen konnten, die aber im Laufe unseres Lebens immer häufiger vorzukommen scheinen. 
Wir sollten immer erreichbar sein, niemals müde oder hungrig, und schon gar nicht schlecht gelaunt. Bereits in der Schule sollten wir 100% geben, im Studium und im Arbeitsleben dann die 200 %.
Pause können wir ja noch machen, wenn wir erst in Rente sind.
In dieser beschleunigten Welt, wo ein Ereignis das andere jagt, haben wir selten die Zeit und die Muse, einige Augenblicke lang durchzuatmen und einfach nur wahrzunehmen, was um uns herum geschieht. 
Um unser Leben aber bewusster und erfüllender zu gestalten, ist es wichtig, langsamer zu leben.
In diesem Artikel geht es mir darum, Dir zu zeigen, was Du selbst tun kannst, um Dein Leben bewusster zu gestalten, denn das ist gar nicht immer so einfach. 
Ich selbst arbeite jeden Tag daran, mein Leben achtsam zu gestalten. 

Hier habe ich Dir Tipps zusammengestellt, die Dir helfen können, Dein Leben täglich bewusster zu gestalten.

  1. Mach Dich von anderen unabhängig

    Sicher kennst Du es auch: Man verabredet sich mit der Freundin zu einem "Mädelsausflug", doch kurz vor knapp kommt ihr leider etwas dazwischen. Das kann ziemlich ärgerlich sein - schließlich hat man sich schon so lange auf diesen Ausflug gefreut.
    Nun hat die Freundin keine Zeit und alle anderen Freundinnen sind bereits verplant.Was tut man denn jetzt?
    Anstatt Dich enttäuscht zuhause vor den Fernseher zu klemmen, rate ich Dir: Mach den Ausflug alleine! Nutze die Chance, und mach aus dem Ausflug eine ganz besondere Erholung für Dich selbst.

    Ihr wolltet eine Bergwanderung erleben? Super! Dann schnapp Dir Deine Wanderschuhe und erklimm den Berg allein für Dich und genieße dabei die Natur! Verewige Dich mit einem epischen Spruch im Gipfelbuch und schalte Dein Handy erst wieder an, um oben auf dem Gipfel das Sieger-Foto zu schießen.
    Ihr wolltet eine Shoppingtour unternehmen? Dann nutze die Chance und gehe bewusst in alle Läden, die Du liebst, und nimm Dir ausreichend Zeit dafür! Gönn Dir ein neues Lieblingsbuch oder ein schönes neues Kleid. Überlege Dir, was Du am liebsten tust, und tu es dann - für Dich allein.
    Auch mal Dinge alleine zu unternehmen, kann Dir helfen, etwas neues über Dich selbst zu lernen, und gibt Dir das Vertrauen in Dich selbst zurück.
  2. Stell Dich Deinen Ängsten

    Wir Menschen haben vor allen möglichen Dingen Angst - auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind. Ängste, bewusst oder unterbewusst, schränken uns in unserem Denken und Handeln deutlich ein, wenn wir uns ihnen nicht früher oder später stellen.
    Häufig sind es Ängste, die uns selbst ganz unbegründet vorkommen, und sich nur in einem leicht mulmigen Gefühl ausdrücken, das langsam vom Bauch in unsere Kehle wandert.
    Sie halten uns davon ab, unser Leben so selbstbestimmt wie möglich zu leben, denn meistens gehen wir lieber einen Weg, der um die Angst herum, und nicht mitten hindurch führt.

    Eine gute Möglichkeit, sich seinen eigenen Ängsten zu stellen, ist es, sich diese bewusst zu machen.
    Dazu kannst Du Dir selbst die Frage stellen: "Was macht mir Angst?", "Wovor fürchte ich mich ein wenig?" Auf einem Blatt Papier kannst Du anschließend ganz intuitiv alles aufschreiben, was Dir dazu einfällt. Dieses Blatt ist für niemanden außer Dich bestimmt und Du kannst es anschließend verbrennen.
    Nimm Dir nun ein zweites Blatt und schreibe hierauf alles, was Du täglich tun könntest, um Dich diesen Ängsten zu stellen. Wenn du z.B. Angst davor hast, vor großen Menschenmengen  zu sprechen, kannst Du Dich zunächst darin üben, vor einer kleineren Gruppe zu sprechen und diese immer wieder um ein paar Zuhörer mehr erweitern. Wenn Du anschließend noch Feedback von deinem Publikum einholst, kannst Du an diesen Punkten arbeiten und dadurch mehr und mehr Selbstvertrauen gewinnen.

    Nimm Dir jeden Tag einen Punkt auf Deiner Liste vor und setze ihn in die Tat um. Ängste verschwinden nicht von heute auf morgen, aber wenn wir den Mut haben, uns ihnen zu stellen, können wir lernen, sie zu überwinden.
  3. Sei ehrlich zu Dir selbst 

    Ehrlich zu Dir selbst zu sein, ist vielleicht eine der schwierigsten, aber auch eine der wichtigsten Aufgaben Deines Lebens. Ehrlich zu Dir selbst zu sein, beinhaltet, dass Du Dich selbst kennst und immer und immer wieder über Deine eigenen Gedanken und Handlungen reflektierst, ohne Dich selbst dafür zu verurteilen.

    Meiner Erfahrung nach, gibt es sehr viele Menschen, die sich selbst gedanklich verurteilen und sich nicht ausstehen können. Diese Menschen sehen nur die Fehler, die sie begangen haben, und sind der Ansicht, dass sie sich nur dadurch unter Kontrolle halten können, dass sie besonders streng mit sich selbst sind und sich immer und immer wieder an ihre Schwächen erinnern. Sie sind auch der Ansicht, dass sie sich selbst sehr gut kennen.
    Eine solche Selbsteinschätzung kann dazu führen, dass wir krank und unglücklich werden oder in tiefe Trauerphasen verfallen, denn wir verletzen uns damit selbst. Wie wir über uns denken, hat eine große Wirkung auf  uns selbst und alle Menschen, denen wir begegnen. Überleg Dir selbst: Umgibst Du Dich lieber mit Menschen, die sich selbst lieben, oder mit denen, die sich verurteilen?

    Fang damit an, Dich selbst liebevoll wahrzunehmen, anstatt Dich abzulehnen.
    Sicher ist es auch wichtig, auch einmal kritisch über die eigenen Handlungen und Gedanken zu reflektieren, aber achte darauf, Dich für Vergangenes nicht zu verurteilen. Das Leben ist ein Lernprozess.
    Nutze Deine Fehler, um darüber hinauszuwachsen.

    Belüge Dich nicht selbst, wenn es darum geht, was Du Dir wünschst und wer Du sein willst.
    Setze Dich mit Deinen Gefühlen auseinander, auch mit Deinen Hoffnungen und Ängsten. Mach Dir bewusst, wer Du bist und wer Du sein willst. Und dann fange an, diese Ziele zu verwirklichen. Wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, wirst Du auch für Deine Umgebung in einem anderen Licht erstrahlen.
  4. Geh offline!

    Über die massive Informationsflut, die uns alle schon seit einigen Jahren überschwemmt, muss ich vermutlich nichts mehr erzählen, nehme ich an. Fakt ist aber, dass uns diese Informationsflut ziemlich stresst. Die einen nehmen das deutlicher wahr, als die anderen. Unser Körper hat mit so vielen Reizen zu kämpfen, dass es schlichtweg kein Wunder ist, wenn er eines Tages einfach mal streikt und uns damit signalisiert, dass es jetzt höchste Zeit wird, besser auf sich Acht zu geben. Bei vielen Menschen kann sich das z.B. in mehr oder minder schweren Krankheiten äußern. Es wird immer mehr unmöglich, sich diesen unfreiwilligen Reizen zu entziehen. Internet, Fernsehen, Radio, Werbung... ihr kennt das ja. Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist wichtig, dass Du Dir Zeit nimmst, von diesem ganzen Informationschaos regelmäßig abschalten zu können. Ich persönlich mache beispielsweise jede Nacht (und auch des Öfteren untertags für ein paar Stunden) mein Handy und auch das Internet aus, um mir diese Ruhe zu gönnen. Auch dass ich diesbezüglich manchmal beleidigte Kommentare höre, nicht erreichbar gewesen zu sein, hindert mich kein bisschen daran. Zeit ohne Informationsflut - nur mit mir alleine oder mit anderen - ist für mich lebenswichtige Erholung. 
  5. Trau Dich, Nein zu sagen 

    Viele Menschen haben Angst davor, anderen etwas abzuschlagen.
    Dabei ist es besonders wichtig, auch einmal Nein sagen zu können. Nur wenn Du in den richtigen Momenten Nein sagst, schaffst Du in Deinem Leben Platz, für noch bessere Möglichkeiten und Chancen, die in Dein Leben treten wollen.
    Mache einmal den Test und sage eine Woche lang zu allem "Nein!", im Zweifelsfall kannst Du später immer noch auf das Angebot zurückkommen. Nach dieser Woche wird Dir bewusst werden, dass absolut nichts dabei ist, auch einmal Nein zu sagen. 
    Im Gegenteil: Auf diese Weise wirst Du Dir dem Wert Deiner Zeit wirklich bewusst und bekommst wieder ein Gefühl dafür, welche Dinge und Menschen Deine Zeit wirklich wert sind. Ein sehr gutes Kapitel hierzu findest Du auch in dem Buch "Coach Dich selbst sonst coacht Dich keiner" von Talane Miedaner.
     

    6. Umgebe Dich mit Menschen, die Dir gut tun

    Dich mit Menschen zu umgeben, die Dir guttun, ist enorm wichtig, wenn Du Dich weiterentwickeln möchtest. Ich habe einmal einen sehr weisen Spruch gehört, der besagt: Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du Deine meiste Zeit verbringst.  Also überlege Dir gut, mit wem Du diese Zeit verbringst. Wenn Du Dich mit Menschen umgibst, die Dir geradezu die Energie rauben, wird es für Dich sehr schwierig, auch noch zusätzliche Energie dafür aufzuwenden, Deine Ziele zu erreichen. Auch hier gilt: Werde Dir dem Wert Deiner Zeit und Deiner Energie bewusst und widme sie nur den Dingen und Menschen, die Dich wirklich weiterbringen und ähnliche Ziele und Werte haben. Natürlich kannst Du nicht mit den Fingern schnipsen und fünf neue Freunde stehen vor Deiner Tür. Aber Du kannst Dein Herz für neue Bekanntschaften öffnen, Dich an neue Orte begeben oder neue Hobbys ausprobieren. Sei achtsam und neue Freundschaften werden schneller entstehen als Du denkst. 

    7. Gestalte Dir Dein Zuhause bewusst

Dein Zuhause ist der Ort, an dem Du ankommen und Dich erholen solltest. Dein Zuhause spiegelt wieder, wer Du bist und, was Dir wichtig ist. Es ist Dein heiliger Ort. Also mache Dir bewusst, was und wen Du in diesen Bereich kommen lässt.
Fülle diesen Raum bewusst nur mit den Dingen, die Du liebst. Auch wenn Du einmal Deko oder ähnliches geschenkt bekommst, das Dir nicht am Herzen liegt, ist es nicht Deine Pflicht, diese in deinem Zuhause aufzustellen. Erschaffe Dein Umfeld bewusst. 
Gib jedem Teil in Deinem Zuhause einen festen Platz und räume es nach Gebrauch wieder dorthin zurück. Auf diese Weise lernst Du, die Dinge mehr und mehr zu schätzen, die Du besitzt, und läufst nicht Gefahr, Deinen Ort mit Dingen vollzustopfen, die Du gar nicht brauchst. Wähle helle und passende Wandfarben oder stelle Pflanzen und Kerzen auf. Schaffe Dir einen Ort, an den Du immer gern zurückkommst, und der ausdrückt, was Dir wichtig ist. Ein sehr gutes Buch hierzu:  "Magic Cleaning" von Marie Kondo. 

8. Nimm Dir Zeit 

Die Welt, in der wir leben, wird immer schnelllebiger. Ein Tag hat nicht mehr genügend Stunden, dabei sind es immer noch genau 24. Das liegt daran, dass Zeit eine subjektive Sache ist - wenn wir gerade viel zu tun haben, scheint die Zeit uns zwischen den Fingern zu zerrinnen, wenn wir dagegen etwas sehr ungern tun, vergeht sie manchmal nur sehr zäh. Gerade wenn wir viel zu tun haben, kommen die Dinge, die wir sehr gerne tun, oft zu kurz oder die Freude an der Sache verfliegt.
Nimm Dir (gerade in hektischen Zeiten) Zeit für die Menschen und Dinge, die Dir wichtig sind. Sie helfen Dir, Dich zu entspannen und schaffen einen Ausgleich. Wenn Du entspannt bist, bist Du produktiver und glücklicher. Du kannst besser arbeiten und hast dadurch am Ende vielleicht doch noch mehr Zeit übrig als gedacht. Wenn Du bewusster leben möchstest, solltest Du all Deinen Lebensbereichen deine Aufmerksamkeit widmen, auch dann, wenn Du gerade eigentlich keine Zeit dafür hast.

9. Sieh das große Ganze

Stell Dich auf einen Berg und schau Dir einmal bewusst die Landschaft von oben an. 
Allein in der Natur zu sein, und dein Augenmerk auf die alltäglichen Naturwunder zu richten, kann Dir helfen, ein wenig Abstand von all dem zu bekommen, was Dich an einem achtsameren Leben hindert.
Manchmal fühlen wir uns von unseren Problemen so vereinnahmt, dass wir um uns herum gar nichts anderes mehr wahrnehmen können. Wenn Du Dich nur auf Deine Probleme konzentrierst, wirst Du es kaum schaffen können, etwas anderes als Probleme in Dein Leben zu ziehen.
Versuche daher einfach mal etwas Abstand vom Alltag zu gewinnen und betrachte die Dinge mal aus einer ganz anderen Perspektive. Wenn Du offen bist für neue Lösungen, stellst Du vielleicht fest, dass die passende Lösung für Dein Problem vielleicht näher liegt, als Du denkst. So machst Du aus einem Elefanten eine Mücke.

  10. Tue, was Du liebst

Schlussendlich ist der beste Tipp, den ich Dir mitgeben kann, das zu tun, was Du liebst. Mache Dir bewusst, was es ist, was Dich voll und ganz begeistert. Nimm Dir einfach Zeit und frage Dich selbst: Was ist es, was ich liebe? Was will ich vom Leben? Du kannst es Dir auch wieder auf einem Blatt Papier notieren. 
Nimm Dir Zeit für diese Dinge und Du wirst merken, wie Du automatisch immer bewusster mit Deiner Zeit und Deiner Aufmerksamkeit umgehst. Wenn Du tust, was Du von ganzem Herzen tun willst, wirst Du erfolgreich sein und Menschen in Dein Leben ziehen, die ebenfalls dem nachgehen, was sie lieben. 
Du glaubst mir nicht? Dann frag Dich selbst: Hast Du schon einmal einen Menschen kennengelernt, der immer nur das getan hat, was er liebt, und damit nicht erfolgreich war? 
Tue, was Du liebst, und Du wirst immer mehr passende Chancen und Möglichkeiten wahrnehmen, die sich Dir bieten. 

Abschließend hier noch ein kleiner zusätzlicher Tipp: 

Am Anfang hilft es Dir vielleicht, die Tipps auszudrucken und gut sichtbar irgendwo aufzuhängen, sodass Du Dich gleich nach dem Aufstehen daran erinnern kannst, Dein Leben heute bewusster zu Leben. 
Wichtig ist, dass Du für Dich selbst entscheidest, ob Dir diese Tipps für DEIN bewusstes Leben helfen können. Ich möchte damit lediglich Anstöße geben, wie ein bewussteres Leben aussehen kann, und was für mich im Moment wirklich hilfreich ist. Am Ende muss jeder von uns selbst entscheiden und erfahren, was für ihn persönlich stimmig ist.
Schreib mir daher gerne in die Kommentare, wie Dir meine Tipps für ein achtsameres Leben gefallen haben, und lass mich wissen, welche weiteren Tipps für ein achtsameres Leben Dir einfallen.


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